Am Wolfgangsee im Salzkammergut

Wolfgangsee Salzkammergut, Reisebericht Salzkammergut

Unberührte Natur und kulturelle Attraktionen auf engstem Raum

Es ist früh morgens. Langsam wird es hell im Salzkammergut. Noch versteckt sich die Sonne hinter den Bergen. Nebel wabert über die hügeligen Wiesen. Die Kühe muhen und die Vögel zwitschern bereits. Ich blicke auf den Wolfgangsee, umgeben von grünen Almen und schroffen Bergen. Es riecht nach Wiese, See und Landluft. Vor mir hängen die leuchtendroten Geranien vom holzgeschnitzten Balkon. Was für eine Idylle!

Eingebettet in eine der schönsten Urlaubsregionen Mitteleuropas liegt der 13 km² große Wolfgangsee in einem Landstrich voll bezaubernder Reize. Durchsichtig wie Wasser im Glas, mal türkisblau, mal azurblau, schwappt das Wasser des Sees an die Ufer. Die Sichtweite Unterwasser beträgt bis zu 10 Meter. Die Wälder an den Berghängen leuchten je nach Jahreszeit in einem satten Grün, leuchtendem Orange-rot oder zartem Perlweiß. Umgeben von zahlreichen historischen Sehenswürdigkeiten und Wandermöglichkeiten bietet die Region am Wolfgangsee schier unbegrenzte Möglichkeiten für den Erholungssuchenden. Die touristisch am meisten erschlossenen Orte am See sind St. Wolfgang, St. Gilgen und Strobl. Diese sind per Boot oder Straße verbunden.

Wolfgangsee im Salzkammergut, Reisebericht Salzkammergut

St. Wolfgang – kitschige Schönheit am See

Nach dem Heiligen Wolfgang benannt, schmiegt sich der kleine Ort St. Wolfgang an das Ufer des gleichnamigen Sees. Dicht an dicht drängen sich die Häuser in der Altstadt aneinander. Verziert mit gusseisernen und hölzernen Balkonen voll roter und pinkfarbener Geranien und Fensterläden aus Holz wirkt die Altstadt fast kitschig. Die Wallfahrtskirche prangt inmitten des Ortes mit seinem mit Rundbögen versehenen Gang hervor, die weite Blicke auf den See freigeben. Im Inneren der Kirche ist der einzige komplett erhaltene Altar des Tiroler Malers und Bildschnitzers Michael Pacher zu besichtigen, einem Meister der Spätgotik. Vom Seerestaurant des berühmten Hotels „Im Weissen Rössl“, bekannt durch den Film mit Peter Alexander, inspirieren Ausblicke auf die Bergwelt und den See bei einem Apfelstrudel und Rössl-Melange.

Postalm Salzkammergut, Österreich Reisebericht, Wandern am Wolfgangsee

Postalm – Heidi-Idylle auf 1300 Metern

Ich atme tief ein. Ich bin auf der Postalm auf etwa 1300 Metern Höhe. Was für ein Ausblick: Berge soweit das Auge reicht, saftige Almen und im Herbst rot-orange-grüne Wälder. Direkt am Parkplatz haben es sich Biker in einer Almhütte gemütlich gemacht. Sonnenstühle mit Blick auf die Bergwelt stehen verführerisch am Rand der Almhütte. Auf der anderen Seite thront die Postalmkapelle, die anlässlich eines Besuchs von Kaiserin Elisabeth – Sisi – errichtet wurde. Die Postalm ist das größte Almgebiet Österreichs mit zahlreichen Wanderwegen und Einkehrmöglichkeiten in typischen Almhütten. Schon die (Mautpflichtige) Straße auf die Alm ist sehenswert. Ich fahre durch dichten Wald und stoße immer wieder auf einen Fluss, der sich wild seinen Weg sucht. Der leicht zu erwandernde Almblumenweg führt auf einem Schotterweg entlang und zeigt auf Info-Tafeln die Blumen der Umgebung auf. Tannen hängen voller goldbrauner Zapfen.  Ein Paradies für Eichhörnchen.  In der Strobler Hütte genieße ich typisch österreichisches Essen. Die urige Holzhütte ist von der Straße und über Wanderwege erreichbar. Holztische und –bänke zieren die Terrasse, die von der Sonne gewärmt ist. Die Speisekarte lockt mit einer deftigen Brettljausn, hausgemachten Knedln, Schweinsbratl und hausgemachtem Apfelstrudl. Was für ein Genuss nach so viel frischer Luft.

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Hallstadt – UNESCO Weltkulturerbe und Touristenmekka

Ich lasse den Wolfgangsee für einen Tag hinter mir und fahre durch Bad Ischl zum etwa 40 Km entfernten Hallstätter See. Die kleine Gemeinde Hallstatt liegt malerisch am See, umgeben von hoch aufragenden Bergfelsen. Schon bei der Einfahrt in den Ort wird auf das Parksystem aufmerksam gemacht. Und das macht Sinn. Denn der kleine Ort lockt jedes Jahr zigtausende Touristen an. In China gibt es sogar eine Kopie des Ortes.

In Hallstadt liegt das älteste Salzbergwerk der Welt, dem der Ort seine Entstehung verdankt. Historische Gebäude im typisch alpenländischen Stil umsäumen die verwinkelten Gassen. Dirndl, traditionelles Handwerk, Souvenirs und österreichisches Gebäck wird hier in erster Linie angeboten. Es lohnt sich die paar Stufen zur Kirche hochzusteigen. Von oben habe ich einen wundervollen Blick über die Stadt und den See.

Was mir auch auffällt: Trotz Pandemie zieht es zahlreiche Touristen nach Hallstatt. Der Ort wurde schon als „most instagrammable town“ bezeichnet. Überall laufen schick gekleidete Menschen mit einem Handy und Selfiestick herum und inszenieren sich selbst. Besonders am Wasser ist es voller „Fotografen“.

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Bad Ischl – Kurort und ehemalige Kaiserresidenz

Der Kurort Bad Ischl vereint Entspannung und Kultur auf engstem Raum. Heilkräftige Solebäder zogen die Prominenz bereits im 19. Jahrhundert an. Als dann Kaiser Franz Josef und seine Elisabeth – Sisi – hier ihre Sommer verbrachten, wurde der Ort weltberühmt. Franz Josef und Sisi verbrachten zahlreiche Sommer in ihrer Kaiservilla. Es war für sie eine Flucht vor dem Hofzeremoniell und für Franz Josef die ideale Umgebung, um zur Jagd zu gehen. Noch heute ist ein Teil des originalen Mobiliars erhalten. Die Kaiservilla kann mit einer Führung besichtigt werden. In einem Trakt der Villa leben die Nachfahren des Kaiserpaares.

Ein kulinarischer Höhepunkt ist die Konditorei Zauner. Der ehemalige k.u.k. Hoflieferant und Hofzuckerbäcker verzuckert sprichwörtlich den Tag. Seit 1832 wird hier die traditionelle, österreichische Kaffeekultur gepflegt. Als ich vor dem Torten-, Kuchen- und Pralinenbuffet stehe, läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Eines sieht köstlicher aus als das andere. Unbedingt probieren! Es schmeckt himmlisch!

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Salzburg

Salzburg, das ist für mich Lebensart, ein Plausch im traditionellen Kaffeehaus, historische Gebäude in engen Gassen und natürlich die alljährlichen Festspiele. Diese so charmante Stadt an der Salzach bezaubert. Es ist die Geburtsstadt von Mozart und die Musik fließt noch heute durch die Herzen der Stadt. Täglich erklingt seit über 300 Jahren das Glockenspiel am Residenzplatz. Ich halte inne und lausche den wundervollen Klängen.

Salzburg liegt etwa 50 Km von St. Wolfgang entfernt und ist über die Landstraße entlang des Fuschlsees gut erreichbar. Die Stadt lädt ein zum Flanieren und Genießen, zum sich treiben lassen und Probieren der vielen Leckereien. Am Fluss lockt das Hotel Sacher mit der berühmten Sachertorte, die süß den Gaumen verwöhnt. Im Geburtshaus von Mozart in der Getreidegasse geben Briefe, Portraits und altes Mobiliar einen Einblick in das Leben des Komponisten. Hoch oben über der Stadt thront die Festung Hohensalzburg. Die vollständig erhaltene Festung bietet weite Blicke über die Dächer von Salzburg und darüber hinaus.

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Auf Wiedersehen am Wolfgangsee

Der Dunst der letzten Nacht liegt noch über den Wiesen um den Wolfgangsee. Langsam steigt die Sonne höher. Die Kühe muhen und die Vögel zwitschern. Die Entspannung ist bei mir angekommen. Ich atme tief ein und genieße die letzten Momente am See. Ich komme wieder, versprochen.

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